Habe kürzlich mal wieder einen Artikel in der Frankfurter Rundschau gelesen, der sich mit Google-Bashing beschäftigt. Find‘ ich ja auch gut so – oder wie es ein Freund von mir immer so schön sagt: „Es wird keiner gedisst, der es nicht wirklich verdient hat.“
Dennoch – ich gehöre ja zu den Online-Urgesteinen, für die Google mal der sympathische Underdog war. Die haben damals nämlich die „Großen“ – also Lycos und Altavista – angegriffen, deren Suchmaschinen den Namen noch nicht wirklich verdient hatten.
Heute ist jeder grundsätzlich vorsichtig, seine Daten preiszugeben – und das ist ja auch gut so. Was kann also passieren, wenn wir mit unseren Daten unvorsichtig umgehen? Google könnte seine Daten-Macht mißbrauchen. Sie könnten zum Beispiel unsere Daten an den CIA oder die Taliban weitergeben. Aber das gehört in den Bereich der Verschwörungstheorie.
Eine weitere Gefahr ist, dass Google immer mehr zum Monopolisten wird. Und da stimme ich dem oben erwähnten FR-Artikel durchaus zu. Es wäre toll, wenn es nicht nur Google wäre, der unsere Wahrnehmung vom Web bestimmt.
Eins ist mir jedoch ganz wichtig: Bisher nutzt Google die Daten dazu, mir die Werbung zuzuspielen, die auch zu mir passt. Wir Fachleute nennen das Targeting. Und das finde ich toll. Denn ich möchte viel lieber Werbung für Gitarren und neue Musik bekommen, als – und das ist mir gerade tatsächlich in den Posteingang geflattert – Werbung für „Handgemalte koreanische Kalligrafie mit Tuschmalerei“. Oder viel lieber Werbung für interessante Bücher als für ein „Diät-Paket mit leckeren Mahlzeiten“.
Und solange Google nicht wirklich etwas Schlimmes anstellt mit meinen Daten, tun sie in meinen Augen erstmal Gutes. Das wollte ich dann doch mal gesagt haben.