Nicht nur weil sie dieser Tage ihren 50. Geburtstag feiert, wollen wir über die „Sendung mit der Maus“ reden. Das Fernsehformat für Kinder ist ein hervorragendes Beispiel für „Klare Botschaften“.
Von der Art und Weise, Kindern und Erwachsenen die Welt zu erklären, lässt sich einiges lernen.
In der Frankfurter Rundschau vom Wochenende werden Moderatorin Siham El-Maimouni und Moderator Ralph Caspers zu Methoden und Wirkung der beliebten Erklär-Stücke befragt – und sie berichten Bemerkenswertes.
So hat die Sendung mit der Maus zum Beispiel El-Maimouni geholfen, die Integration im Land zu schaffen. „Mein Vater ist Ende der Sechziger aus Marokko nach Deutschland gekommen, meine Mutter dann Anfang der Siebziger. Die Sendung […] war ihr erster Bezug zu Deutschland und sie haben damals die Sprache übers Fernsehen gelernt“, so El-Maimouni.
Das Erfolgsrezept sei in erster Linie die Sprache. „Weil die Maus mit klarer Sprache arbeitet, kurze Sätze und immer auf den Punkt formuliert, erreicht sie ein breites Publikum. Also auch die Menschen, die die deutsche Sprache noch nicht oder noch nicht so gut beherrschen.“
Ihr Kollege Caspers liefert interessante Einblicke, wie die Redaktion methodisch ans Werk geht. Zunächst gelte es, das Thema selbst zu verstehen. Dazu „sprechen wir mit ganz vielen Leuten, die viel mehr Ahnung haben, als wir das jemals haben können. So bauen wir nach und nach unser Verständnis auf.“
Dann geschieht laut Caspers etwas Hochinteressantes. „Wenn wir das kapiert haben, nehmen wir alles wieder runter, so dass nur noch das Skelett der Erklärung übrigbleibt. Die nächste Frage ist dann, ob wir mit diesem Skelett jemand anderem, mit dem wir gemeinsam im Fahrstuhl in den 20. Stock fahren, in dieser Zeit verständlich erklären könnten […]“ wie etwas funktioniert, schildert er.
Im Anschluss wird dann wieder der umgekehrte Weg beschritten. „Wenn wir sehen, es funktioniert, dann schauen wir: Wie viel Zeit haben wir noch? Und wie viel von dem Fleisch, das wir vorher runtergenommen haben, können wir wieder auf das Skelett draufpacken, damit es vielleicht noch etwas runder wird.“
Wie das vonstattengeht, erklärt Caspers so: „Dieses Fleisch kann etwas Spielerisches sein – zum Beispiel die Wolke, die ich mir umhänge, um die Cloud zu symbolisieren. Wichtig ist, immer darauf zu achten, dass das, was wir sagen, nicht so vereinfacht ist, dass es falsch wird.“
Auch wir als Werbe- und Kommunikationsagentur sind – abgesehen von unserer internen Kommunikation als Kollegen und Menschen – ständig gefordert, gute und leicht verständliche Botschaften zu formulieren. Schließlich ist das Ziel jeder Nachricht: sie soll verstanden werden.
Und genau das thematisieren wir in unserer Kampagne „Klare Botschaften“.
Hier im Magazin und auch auf unseren Social-Media-Kanälen werden Sie daher in den kommenden Wochen und Monaten immer wieder interessante, spannende oder auch witzige Beiträge zu diesem Thema finden.
Bereits erschienen: Annette Flegel – Ein Interview mit der Expertin für Leichte Sprache