Unsere vierteilige HK-Serie „Neue Studiengänge“ startete mit Michaels eigener Fachrichtung „Unternehmenskommunikation und Journalismus“ und wird mit Einblicken in Werbestrategien und Kommunikationsmaßnahmen heute abgeschlossen.
Michael Hartmann recherchierte während seines Praktikums bei Hauptsache Kommunikation die Welt der Kommunikationsstudiengänge – für uns Anlass genug, daraus eine neue HK-Serie zu kreieren.
Der Bachelor Studiengang „Werbung und Marktkommunikation“ ist mittlerweile seit fast 50 Jahren Bestandteil des Studienangebots der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart.
Auch wenn die Hochschulleitung des Studiengangs in seiner Historie die ein oder andere Anpassung vornehmen musste, um diesen an aktuelle Entwicklungen anzupassen, ist eine Kernthese die gleiche geblieben: Werbung ist eine Branche mit Zukunft.
Da die Werbung ein substanzieller Teil der Unternehmenskommunikation auf dem Markt ist, ist die Zusammensetzung ebendieser Fachbereiche in einen Studiengang eine sinnvolle Kombination. Beide Bereiche sind mehr als nur eine gute Ergänzung zueinander, da sie in vielerlei Hinsicht kohärent sind und man ohne Wissen über Werbemaßnahmen und deren Konzeption einen substanziellen Teil der Marktkommunikation verpasst.
Umgekehrt ist es für Interessenten des Faches Werbung auch elementar, sich neben Werbemaßnahmen auch mit den weiteren vorhandenen Kommunikationswegen im Marktgeschehen auszukennen.
Der Website der HdM Stuttgart zu Folge unterteilt sich der Studiengang in ein Grund- und ein Hauptstudium. Zunächst einmal sollen die Studierenden eine Basis an Wissen in Marktkommunikation, Sozialwissenschaften, Medien und Kommunikation, Wirtschaft, Gestaltung und Technologie erhalten, bevor es im „Hauptstudium“ um eine Vertiefung des Wissens geht. Insbesondere die Konzeption und Strategie für Kommunikationsmaßnahmen sind dabei Hauptbestandteil des zu erlernenden Wissens. Im fünften von sieben Semestern ist außerdem ein praktisches Studiensemester zu absolvieren, in dem man Bezüge der Branche erfahren soll.
Wie entwickelt sich ein seit fast 50 Jahren bestehender Studiengang in einer sich so rasant entwickelnden Branche erfolgreich?
Frau Elke Nikolin, beratende Fachkraft für Studierende von „Werbung und Marktkommunikation“, antwortet. Die „traditionell gute Anbindung an die Wirtschaft“ und die praktische Forschung, die einige der Professoren der HdM betreiben, sei ein Grund dafür, dass aktuelle Trends und Entwicklungen der Kommunikations- und Werbebranche nie aus dem Blickfeld fallen. Darüber hinaus „verfügt jeder Studiengang der HdM über einen Unternehmensbeirat, bei dessen Sitzungen sich die Professor*innen mit Vertreter*innen der Wirtschaft austauschen.“
Neben der stetigen Weiterentwicklung und Weiterbildung von Lehrkräften musste in der Vergangenheit auch das Modul-Angebot immer mal wieder an neue Entwicklungen der Branche angepasst werden. So sei das Angebot der Module in der Vergangenheit durch Fächer wie „Konsumentenforschung“ ergänzt, und durch das Streichen von Fächern wie „Druckvorstufe und Druck“ zunehmend dem Zeitgeist entsprechend angeglichen, so Nicolin. „Der Studiengang ‚Werbung und Marktkommunikation‘ ist unseres Wissens der einzige, der seinen Ursprung in der Druckvorstufe und Beratung hatte.“ Daran lässt sich erkennen, dass die Verantwortlichen der Hochschule schon in der Vergangenheit nicht gezögert haben, grundlegende Veränderungen im Lehrplan vorzunehmen, um nicht den Anschluss an die Industrie und sich neu bildenden Hochschulen zu verlieren.
Dass, neben der stetigen Weiterentwicklung des Lehrplans und Weiterbildung von Lehrkräften durch Veränderungen im Markt, auch eine Pandemie zu einer Veränderung eines Studienkonzeptes führen kann, war vermutlich vor 2020 den wenigsten bewusst.
Auch die HdM führte im Zuge der Pandemie E-Learning, bestehend aus Online-Vorlesungen, ein. Auf die Frage hin, ob es Pläne seitens der Hochschule gibt, Teile der E-Learning-Konzepte beizubehalten, sollte die Pandemie bewältigt sein, antwortete Frau Nicolin: „Durch den monatelangen Einsatz der Online-Lehre der letzten Monate haben sich sowohl Nach- als auch Vorteile dieser Lehrform und Lernplattformen deutlich gezeigt. Bei der einen oder anderen Lehreinheit haben sich bestimmte Tools bewährt, jedoch werden diese voraussichtlich zukünftig als Ergänzung oder nur teilweiser Ersatz für Präsenzveranstaltungen verwendet werden. Wo es sich anbietet, wird ‚blended learning‘ also auch weiterhin eine gewisse Rolle spielen.“
In Zeiten, in denen eine integrierte Kommunikation für Unternehmen wichtiger ist als je zuvor, sind gerade Studiengänge, bei denen der Fokus auf der Konzeption von Kommunikations- und Werbestrategien liegt, meiner Meinung nach gut aufgestellt, um die Studierenden auf den sich schnell wandelnden Markt vorzubereiten.