Fachthemen

Von Menülabyrinthen und penetranten Pop-ups

| 6 min.

Eine Website ist das Aushängeschild eines Unternehmens. Ist sie gut gestaltet, kann sie die Kundenbasis vergrößern, ist sie es aber nicht, verschreckt sie Interessierte und lässt die dahinterstehenden Personen unprofessionell wirken. Aber was macht eine schlechte Internetpräsenz aus?

Wir zeigen Ihnen 5 häufige Fehler, die selbst große Organisationen immer wieder begehen – und wie Sie es besser machen.

1. Verwirrende Navigation
 
Die Navigation ist Dreh- und Angelpunkt einer gelungenen Website, da sie die User schnell und unkompliziert zu den Informationen leiten soll, die sie suchen. Trotzdem sind viele Navigationen im Web unklar, verschachtelt und überfrachtet.

Auf der Startseite wird man regelrecht erschlagen von Dingen, die schreien „Klick mich an!“ oder die Gestalter:innen wollte es besonders außergewöhnlich haben und die Menüpunkte fliegen in sämtlichen Himmelsrichtungen durch die Gegend, sind an Orten versteckt, wo sie niemand erwartet, und bieten inhaltlich hinter dem Link nicht das, was suggeriert wird.

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Oberstes Gebot ist das KISS-Prinzip: Keep it simple (and) stupid. Übersetzt: Halte es einfach und idiotensicher. Das gilt für eine überschaubare Anzahl an (Haupt-)Menüpunkten ebenso wie etwa den Weg zum Kundenlogin. Kein User möchte lange nachdenken müssen. Deshalb sollte man eine klare und logische Strukturierung inklusive Subnavigation anbieten und notfalls Inhalte zusammenfügen.

Auch Gewohnheiten sollten berücksichtigt werden: Ein Burgermenü, bestehend aus drei Strichen oder Punkten, sollte oben zu finden sein, die Hauptnavigation im Header oder am linken Seitenrand. Und wenn in einer Rubrik Kontaktdaten angeboten werden, sollte man sie auch „Kontakt“ nennen und nicht „Begegnung“.  
 
2. Schlechte Usability
 
Die Usability beschreibt allgemein die Nutzerfreundlichkeit einer Website, betrifft daher neben der Navigation generell die Frage, ob sie intuitiv zu bedienen ist. Oder ob Besucher:innen viele unnötige Klicks aufwenden müssen, um das zu erreichen, was sie möchten.

Auch hierbei sollte die Form der Funktion folgen – also zuerst die Frage beantwortet werden, was die Website leisten soll, um zu entscheiden, wie Einzelnes gestaltet wird. Oft wollen die Gestalter:innen jedoch auch hier zu viel und überfordern, statt zu liefern, was wirklich gebraucht wird.
 
So kann ein Slider auf der Startseite schick aussehen. Er kann aber auch Informationen unterschlagen, wenn die User nicht lange genug bei den automatisch rotierenden Bildern verweilen. Ein Fullscreen-Bild auf der Startseite kann ebenfalls beeindrucken, aber macht womöglich nicht schnell genug klar, worum es bei dem Unternehmen geht.

Und wenn der allgemeine Internetnutzende bei einem Onepager davon ausgeht, dass er oder sie nach unten scrollen muss, um weitere Informationen zu erhalten, sollte man nicht damit verwirren, dass nach rechts gescrollt werden muss.

Künstlerisch austoben sollten sich Künstler:innen – und niemand sonst! Ein Anmeldeprozess sollte einfach, ein Button als ein Button erkennbar und ein Warenkorb über den gesamten Kaufprozess hinweg leicht auffindbar sein: Im Supermarkt läuft die Kundschaft auch nicht durch alle Gänge zurück zum Eingang, um einen neuen Artikel hinzuzufügen.

In der Rechtsprechung hat sich sogar der Grundsatz etabliert, dass das Impressum durch nicht mehr als zwei Klicks erreichbar sein muss. Bei Weitem keine Garantie, dass das auch so umgesetzt wird.

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3. Anstrengende Lesbarkeit
 
Websiteersteller:innen mögen zwei Dinge im Hinterkopf haben: 1. Der allgemeine Internetnutzende hat keine Zeit und daher auch nur eine geringe Aufmerksamkeitsspanne. 2. Etwa die Hälfte aller Deutschen leidet unter einer Sehschwäche.

Letzteres bedeutet, dass Fließtexte in ausreichend großer, schnörkelfreier – am besten serifenfreier – Schrift und mit genügend Zeilenabstand verfasst sein sollten und die Schriftfarbe einen deutlichen Kontrast zum Hintergrund (vor allem, wenn Schrift auf Bildern platziert ist) aufweist.

Also bitte kein hellgrünes Times New Roman auf hellgrauem Hintergrund. Und bitte nicht mehr als drei verschiedene Schriftarten für die gesamte Website nutzen! Logos sollten in ausreichender Auflösung eingefügt sein, damit sie nicht pixelig dargestellt werden, Gleiches gilt für Bilder – aber Vorsicht vor zu voluminösen Bilddaten, die erschweren Ladezeiten der Site.
 
Der Zeitmangel bezieht sich hauptsächlich auf die Textlängen. Viele Informationen auf Websites sind redundant und inhaltsleer oder aber nicht relevant für die Besucher:innen.

Die User lesen eine Seite nicht wie ein Buch von vorne bis hinten, sie scannen sie ab. Deshalb sollten Informationen in angenehmen Häppchen bereitgestellt werden: In knappen Absätzen, unterstützt durch Überschriften, Bilder und Grafiken und in visuellen Hierarchien durch verschiedene Textgrößen, -farben und fett Geschriebenes.

Wenn es viel Text sein muss, ermöglichen verlinkte Inhaltsmenüs (ähnlich wie bei Wikipedia), dass die Lesenden irrelevante Absätze überspringen können, oder man bietet tiefgreifende Infos über ausklappbare Info-Akkordeons und „weiterlesen“-Buttons an. 
 
Zur Lesbarkeit gehört auch, dass diese nicht durch nervige Pop-ups und Anzeigen gestört wird. Für viele Besucher:innen ein Grund, die Seite schnell wieder zu verlassen. Kein Wunder: Da möchte man in Ruhe lesen oder shoppen und wird ständig von digitalen Marktschreien unterbrochen. Wenn die aufpoppenden Fenster wirklich sein müssen, dann bitte wohldosiert einsetzen und Möglichkeiten einbauen, sie leicht wegzuklicken.
 
4. Fehlende Individualität
 
In Zeiten vieler angebotener Kauf-Templates, die eine Website in Eigenregie aufbauen lassen, liegt die Frage nah, warum mehr Geld für eine professionelle Erstellung ausgegeben werden soll.

Die simple Antwort: Professionalität. Ausgebildete Webdesigner:innen wissen, wie sie sämtliche Fehler (auch über die hier angefügten 5 hinaus) umgehen und der Onlinepräsenz eines Unternehmens einen seriösen wie individuellen Look verleihen.

Baukästen oder Templates, z. B. für Wordpress und Co. ähneln sich notwendigerweise und geben Standards vor, aus denen man nicht ausbrechen kann. Dadurch gelingt es nur schwer, sich von der Konkurrenz abzuheben. Außerdem ist der Umfang eines Template-Quellcodes unnötig groß, weil viele Auswahlmöglichkeiten angeboten werden müssen. Das macht die Website langsamer und lässt sie im Google-Ranking zurückfallen.
 
Eine Profi-Website wiederum ermöglicht es, die Individualität eines Unternehmens in Aufbau und Design widerzuspiegeln. Darüber hinaus können hilfreiche Funktionen und Gimmicks eingebaut werden. Etwa wenn infolge der Corona-Pandemie Veranstaltungen und Fortbildungen eines Unternehmens online über einen Live-Stream auf der Website stattfinden sollen. Ein Beispiel bietet die Fortbildungsplattform der Tierklinik Hofheim.
 
5. Mangelhafte Bebilderung
 
Bilder sind das Erste, was Besucher:innen einer Website sehen, denn das Auge erfasst sie schneller als Geschriebenes. Anders als ein Text wirken sie außerdem sofort und können auf den ersten Blick Emotionen auslösen.

Trotzdem wird die Macht der Bildsprache häufig unterschätzt – entweder indem zu wenige oder schlechte Bilder eingefügt werden. Oberstes Gebot ist hierbei, auf qualitativ hochwertiges Material zurückzugreifen. Die Betrachtenden schließen allein schon aufgrund eines schlecht aufgenommenen Artikels auf dessen Wertigkeit und aufgrund eines verpixelten Bildes auf die Arbeitsqualität eines Unternehmens.

Auch Stockfoto-Einheitsbrei kommt schlecht an. Bitte nicht das tausendste Pflänzchen-in-Hand-Bild, wenn es um die Firmennachhaltigkeit geht, sondern lieber bebildern, was das Unternehmen konkret tut oder transportiert.
 
Bilder sollen Worte ersetzen oder das Geschriebene auf sinnvolle Weise visualisieren – nicht inflationär auf einer Seite verteilt werden. Wenn also nichts Passendes vorliegt, lieber ohne Bild arbeiten.

Empfehlenswert ist es, viele Hintergrund-Einblicke in ein Unternehmen zu liefern. Das befriedigt die menschliche Neugierde und schafft Vertrauen, weil mehr vom Wertschöpfungsprozess sichtbar wird.

Außerdem sollte immer darauf geachtet werden, ob die Bilder auch in der mobilen Ansicht gut nutzbar sind. Und last but not least ist auch die Bildstimmung sehr wichtig. So vermitteln helle und bunte Bilder eine freundliche Atmosphäre, während dunkle Bilder mit gedeckten Farben edel und hochwertig wirken können.
 
Jetzt sind Sie dran! Wenn Sie mögen, kontaktieren Sie uns und wir gehen gemeinsam Ihre Website nach Optimierungsmöglichkeiten durch.

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